Im Notfall: 112

Kreisbereitschaftsübung in Celle / Scheuen

Zur zweitägigen großen Kreisbereitschaftsübung sind 12 Tister Feuerwehrleute am 26. und 27.04.2025 ausgerückt.

Am Samstag morgen hieß es um 7:30 besetzen und beladen des Fahrzeuges mit Proviant und Getränken, da am ersten Einsatztag erst gegen 18 Uhr Verpflegung zur Verfügung gestellt werden konnte.

Nachdem wir also alles irgendwie und irgendwo verstaut hatten, hieß es Abfahrt nach Sittensen. Dort war unser erster Treffpunkt um mit Sittensen, Klein Meckelsen, Wohnste und Vierden gemeinsam zum Zugtreffpunkt in Elsdorf aufzubrechen.

In Elsdorf sind wir dann in den 3. Zug Einsatz & Personalreserve eingetreten. Nach einer 30 minütigen Pause, in der wir durch den örtlichen Sportgetränkeanbieter versorgt wurden, ging es mit allen Zügen im großen Verband unter Sonder- und Wegerechten auf die Autobahn Richtung Bremen. Am Bremer Kreuz dann über die A27 gen Hannover.

Nach einer langen Fahrt erreichten wir dann schlussendlich das Gelände der NABK. Dort wurde nach einer ersten Lagebesprechung dann die erste Übung alarmiert. Gefahrgutunfall in einem stahlverarbeitenden Betrieb. Unser erster Auftrag: Atemschutzgeräteträger für den Chemikalien-Schutz-Anzug (CSA) zur Verfügung stellen und Personal um beim einkleiden und ausrüsten zu unterstützen.
Kurz nach der ersten Aufgabe bekamen wir den nächsten Einsatzbefehl: Unser Fahrzeug sollte als Pufferfahrzeug eingesetzt werden um einen Vernebelungsschlauch, zum unterdrücken der gefährlichen Brandgase, mit Wasser zu versorgen. Ebenfalls sollte der Dekontaminationsplatz mit Wasser versorgt werden. Der 2. Zug versorgte unser Fahrzeug mit Wasser. Um schnell und viel Wasser auf Vorrat halten zu können richteten wir unseren Faltbehälter ein. Dieser fasst 5000 Liter Wasser. Somit konnten wir mit den 1000 Litern Wasser im Fahrzeug insgesamt auf 6000 Liter Wasser zurückgreifen. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass der Verneblungsschlauch viel Wasser benötigt. Unser Vorrat reichte so gerade einmal für 5 Minuten. Der Pendelverkehr musste sich erst einmal einspielen und wir sorgten dafür, dass wir 3 gute Plätze für den Pendelverkehr zur Verfügung hatten. Danach lief es dann geordnet und besser koordiniert ab. Zwischenzeitlich mussten wir eine Versorgung zu einem LF aufbauen um deren Wasser zu nutzen, damit wir nicht leer laufen. Um 17 Uhr war dieser Einsatz dann abgearbeitet und wir konnten alles zurück bauen.

Der Abend klang dann mit einem ordentlichen Grillbüffet und guten Gesprächen aus.

Neuer Tag – neue Einsätze

Nachdem wir am nächsten Morgen gefrühstückt hatten, besetzen wir unser Fahrzeug und meldeten uns einsatzbereit. Nach kurzer Zeit wurde unser gesamter Zug (2x Einsatzleitwagen, 2 Tragkraftspritzenfahrzeuge und 2 Löschgruppenfahrzeuge) zur Unterstützung bei einem Brand in einem großen Mehrfamilienhaus alarmiert. Unser erster Auftrag war es, Atemschutzgerätetrupps zur Verfügung zu stellen. Schnell hatten wir 3 Träger einsatzbereit und der erste Trupp ging ins Gebäude zur Menschenrettung vor.

Während des Einsatzes löste im einem angrenzenden Gebäude die Brandmeldeanlage aus. Wir erhielten den Auftrag zur Erkundung der Lage. Schnell stellte sich heraus, das bereits Teile des Gebäudes verraucht waren und mehrere Melder ausgelöst hatten. Eine weitere Erkunden über die Rückseite des Gebäudes zeigte, das sich bewußtlose Personen in einem verrauchten Raum befanden. Daher wurde sofort ein Trupp vom anderen Einsatz abgezogen um die Person zu retten. Durch Anwohner erfuhren wir, dass dort auch mindestens eine weitere Person sein müsste. Durch den eingesetzten Trupp konnten schnell die beiden Personen aus dem verrauchten Raum befreit werden. Da unser Trupp bereits im ersten Einsatz unter Atemschutz eingesetzt war, wurde der Trupp zum abrüsten freigegeben. Bevor der Trupp aber abgerüstet hatte, erreichte uns über Telefon (Notruf) die Information, dass sich im oberen Bereich des Gebäudes 2 gehbeeinträchtigte Personen befinden, die nicht allein das Gebäude verlassen konnten. Schnell rüstete sich unser Trupp wieder aus um die beiden Personen zu retten. Zwischenzeitlich stand ein 2. Trupp bereit, welcher sofort mit zur Unterstützung eingesetzt wurde. Schlussendlich befanden sich noch 4 Personen im obersten OG, welche von den beiden Trupps dann ins Freie gebracht wurde. Durch den 2. Trupp wurden dann Abluftöffnungen geschaffen und mit einem Lüfter befreiten wir das Gebäude vom Rauch.

Abschliessend stellten wir wieder Einsatzbereitschaft her und begaben uns zum wohlverdienten Mittagessen.

Um 13 Uhr hieß es dann Rückfahrt im Konvoi. Zum Ende der Übung fuhren wir zur FTZ nach Zeven um alle Flaschen der Atemschutzgeräte zu befüllen und die Lungenautomaten zu wechseln. Da wir am ersten Tag – bei der Wasserförderung durch Pendelverkehr – viel Wasser aus einem öffentlichen Gewässer im Tank hatten, wurde dieser ebenfalls bei der FTZ noch einmal gründlich gespült.

Zurück in Tiste räumten wir unser Fahrzeug auf, der Faltbehälter wurde zum trocknen aus dem Fahrzeug genommen und alles wurde einsatzbereit hergerichtet.

Insgesamt waren wir über 34 Stunden im Einsatz. Aus Tiste waren wir mit 12 Personen unterwegs:
9 auf dem Fahrzeug (1. Person abgestellt zur Zugführung)
2 im Führungsverband
1 in der Drohnengruppe

Fotos: Eigene, Drohengruppe, Pressewart